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Stützpunktfeuerwehr Ebrach stellt sich vor

 1. Vorstellung der Gemeinde Ebrach

 Nicht unbedingt eine der ältesten Feuerwehren im Landkreis Bamberg, aber mit stattlichen 150 Jahren, (Gründungsjahr war 1874) zählt die Feuerwehr Ebrach doch zu den wichtigen Stützpunktfeuerwehren im westlichen Landkreis.

Die Gemeinden Ebrach und Burgwindheim arbeiten unter der Verwaltungsgemeinschaft Ebrach zusammen. Das Gemeindegebiet Ebrach umfasst 9 Ortschaften mit knapp 2.000 Einwohnern. Die Umgebung von Ebrach ist durch große Waldflächen geprägt, die einzelnen Ortschaften liegen weit auseinander und sind durch die Berglage oft nicht leicht und rasch zu erreichen. Der Kernort Ebrach selbst ist ca. 35 km westlich von Bamberg und liegt am westlichen Ende des Landkreises wie auch Oberfrankens. Nur wenige Kilometer nach Süden, Westen oder Norden, und wir befinden uns in anderen Regierungsbezirken, Mittel- und Unterfranken. Diese extreme Randlage erwies sich bei Einsätzen der Feuerwehr in Vergangenheit immer wieder als nachteilig bzw. recht problematisch. In letzter Zeit wurden aber schon erhebliche Anstrengungen über Bezirksgrenzen hinweg getätigt, um diese Nachteile auszugleichen und zu einer sinnvollen Zusammenarbeit mit den Nachbarwehren zu finden.

Der Brandschutz in der Gemeinde Ebrach wird durch die örtliche Stützpunktfeuerwehr mit weiteren vier Ortsfeuerwehren, Großgressingen, Buch, Großbirkach und Neudorf sicher gestellt. Die besonderen Anforderungen des Brandschutzes in Ebrach liegen einmal in den bereits o.g. ausgedehnten Waldflächen um Ebrach herum. Zum Glück handelt es sich meist um Laub- bzw. Mischwald, so dass die Brandgefahr doch nicht ganz so groß ist wie in ausgeprägten monotonen Nadelwaldflächen. Hier erwies sich über Jahre hinweg der Einsatz eines großen Tanklöschfahrzeuges als sehr vorteilhaft und nützlich. Dies zeigte sich auch in den Ortsteilen, die aufgrund ihrer Berglage kaum über offene Gewässer verfügen. Für die Erstbekämpfung und raschen Löscheinsatz erwies sich das alte TLF mit seinen 2.400 l oft von unschätzbarem Wert. In Ebrach stellen die alte, überdimensionale Klosterkirche, sowie riesige, zusammenhängende ehemalige Klosterbauten und die einstige Klosteranlage, heute Justizvollzugsanstalt mit über 300 Insassen, vor fast unlösbare Probleme. Aufgrund der Ausmaße der Anlage, der Höhe der Gebäude und der schwierigen Zugänglichkeit (Sicherheitsbereich der JVA) ist die Feuerwehr Ebrach im besonderen Maße auf die Zusammenarbeit mit ihren Nachbarwehren angewiesen.

Als weitere besonders gefährdete Objekte sind das frühere Tanklager im Wald bei Eberau anzusehen, ein größerer Holz verarbeitende Betrieb, die Firma  Silenta, sowie eine Kunststoff verarbeitende Fabrik die Firma Rigips im südlichen Gewerbegebiet. Außerdem  die Steigerwald-Realschule Ebrach mit gut 700 Schülern und neu ab dem Jahre 2006 das Seniorenwohnheim Ebrach mit ca. 50 Heimplätzen ebenfalls große Objekte die es gilt im Ernstfall schnell und sicher von Schülern und Bewohnern zu evakuieren. Desweiteren wurde in den Jahren 2015/16 durch die Bayerische Staatsforsten der Baumwipfelpfad Steigerwald am Radstein mit einer Gesamtlänge von 1.152 m und einer Turmhöhe von 41 m einschließlich Gastronomie und Biergarten errichtet. Dieses Bauwerk stellt im Bedarfsfall bei der  Feuerwehr Ebrach eine doch hohe Herausforderung dar.

 2. Aus der Geschichte der Feuerwehr Ebrach

 Großbrände in Ebrach

 1910     fällt einem durch Blitzschlag verursachten Großbrand die westliche Hälfte des Bauernhofes

             (ehemalige klösterliche Wirtschaftsanlagen) fast vollständig zum Opfer.

1930     Großfeuer zerstört große Teile der Röckeleins Mühle an der Bamberger Straße.

1948     Großbrand in der Goldleistenfabrik Schaller & Sohn in der Würzburger Straße.

1978     Großbrand in der Maschinenhalle der Firma Silenta.

1985     Hotel und Gastwirtschaft Klosterbräu brennt völlig ab,

             nur mit Mühe kann ein Übergreifen auf anhängende Gebäude

             und ein völliges Abbrennen des Ortskern verhindert werden.

Zu den Anschaffungen:

Nach Recherchen wurde bereits 1889 eine Saug- und Druckspritze zu 1.000 mm aus der Löschmaschinenfabrik Hermann in Schweinfurt angeschafft. Im gleichen Jahr kam sie bereits in Untersteinach zum Einsatz. Nur ein Jahr später ergänzte ein großes Wasserfass mit ca. 6 hl die Ausrüstung. 1945 nach dem 2. Weltkrieg, kam die Gemeinde günstig in den Besitz einer modernen Tragkraftspritze mit DKW-Motor. 1959 erfolgte dann die Übergabe einer mit einem VW-Motor ausgestatteten Tragkraftspritze an die FF Ebrach1968 stieg die FF Ebrach durch Überlassung eines Tanklöschfahrzeuges des Landkreises zur Stützpunktfeuerwehr auf. Damit verbunden war dann 1969/70 der notwendige Neubau eines Feuerwehrgerätehauses. Gleichzeitig wurde der Brandschutz in den entlegenen Orten im westlichen Steigerwald mit dem TLF erheblich verbessert. Elf Jahre später ging das Fahrzeug in den Besitz der Gemeinde über. In den 80er Jahren wurde auch die technische Hilfeleistung verbessert und ein moderner Rettungssatz angeschafft. Der Einbau und Transport erwies sich aber als schwierig, so dass im Zuge der Anpassung 1993 ein LF8/6 angeschafft wurde und die FF eine weitere Aufwertung erfuhr.

3. Die Freiwillige Feuerwehr Ebrach heute

a) Personal

Die FF Ebrach hat zur Zeit 36 aktive Mitglieder darunter 1 Frau und eine Jugendgruppe mit 9 Mitgliedern im Dienst, wobei man bedenken muss, dass sehr viele Aktive aufgrund ihrer Arbeitssituation (Studium, JVA, ortsfremde Arbeitsstelle) tagsüber kaum zur Verfügung stehen, so dass die Personaldecke äußerst knapp ist. Die Führung liegt derzeit in den Händen von Kommandant Jürgen Gillich und seinem Stellvertreter Holger Hillmann. Als ausgebildete Gruppenführer stehen dem Kommandanten zur Seite: Markus Spörlein, Ralf Hofmann und Jürgen Günther. Die technische Aufgaben und die Betreuung der Atemschutzgeräte liegt in den bewerten Händen von Jürgen Günther und Patrick Metzner. Der Feuerwehrverein wird derzeit vom 1. Vorsitzenden Konrad Götz und seinen Stellvertreter Reiner Herbst geführt. 

b) Ausrüstung:

Zur Bewältigung ihrer vielfältigen Aufgaben, mit denen die Feuerwehren heutzutage konfrontiert werden, wurde in den letzten Jahren stets Wert auf solide Ausbildung und  stete Verbesserung der Ausrüstung gelegt. Dazu wurden Jährlich  Leistungsprüfungen im Bereich Wasser und THL erfolgreich abgelegt und so den Kammeraden das Rüstzeug für ein sicheres Handeln im Ernstfall gegeben.  1968 wurde vom Landkreis das TLF 16/24 der Gemeinde zur Verfügung gestellt, das 1979 in ihren Besitz überging und erst 2006 nach gut 38 Jahren ausgemustert wurde.

1993 wurde ein LF8/6 erworben, dass erstmals mit Atemschutz und Rettungsschere ausgerüstet ist. Nach und nach wurde auf eine moderne zeitgemäße Schutzkleidung umgestellt.

Die Anforderungen in den vergangenen Jahren stiegen weiter, so dass der Markt Ebrach im Jahre 2006 ein neues Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug HLF 20/16 mit ca. 240.000 € erwarb und in den Dienst der FFW Ebrach gestellt hat. Es beinhaltet alle Gerätschaften, die für eine Brandbekämpfung (2.400 ltr. Wassertank, fest eingebaute Kreisselpumpe) notwendig sind. Außerdem sind im neuen Fahrzeug die notwendigen Geräte wie Spreizer, Schere, Teleskopzylinder, Notstromagregat, Greifzug, Hebekissen usw. untergebracht, die für eine große technische Hilfeleistung erforderlich sind.

Als weitere Ergänzung zur der feuerwehrtechnischen Ausrüstung hat der Markt Ebrach im Jahre 2010 ein neues Mehrzweckfahrzeug zum Preis einschließlich der vorgeschriebenen und notwendigen Beladung von  39.300,00 € angeschafft. Auch bei dieser Anschaffung hat sich der Verein der FF Ebrach wiederum mit einen Zuschuss von 5.000,00 € an den Aufwendungen beteiligt.

Zusätzlich wurde im Jahre 2006 durch den Markt Ebrach eine Wärmebildkamera  mit Kosten von gut 14.000,00 € beschafft, wobei die Feuerwehr Ebrach aus Vereinsmitteln eine Spende von 5.000 €  zum Erwerb mit finanziert hat. Diese Wärmebildkamera eignet sich für den Brandeinsatz in großen Gebäuden, in denen sich noch Personen und Verletzte befinden und auch zum Schutz der vorgehenden Trupps. Sie leistet wertvolle Hilfe zur Orientierung bei der Suche nach Personen, da sich das Wärmebild auch von Rauch und Dunkelheit nicht beeinträchtigen lässt, d.h. ein Auffinden der Personen ist in kurzer Zeit möglich. Gleichzeitig können versteckte Brandherde und gefährliches Feuer hinter Türen und Decken rechtzeitig erkannt werden. Der Einsatz von Löschwasser wird dadurch auf ein Minimum reduziert, was im Interesse eines jeden Gebäudeeigentümers liegen sollte.

Neben der ständigen Verbesserung und auch Ersatzbeschaffung der technischen Ausrüstung hat der Markt Ebrach in den letzten Jahren auch sehr viel Geld in das Feuerwehrgerätehaus mit 3 Stellplätzen investiert. So wurden z.B. das gesamte Dach erneuert, 3 neue Rolltore eingebaut, der Vorplatz neu befestigt, die Küche sowie die Möbel im Schulungsraum erneuert und die gesamten Fenster ausgetauscht. Bei all diesen Maßnahmen hat sich auch der Verein der FF Ebrach immer wieder finanziell und auch mit entsprechender Eigenleistung beteiligt. Weitere Anschaffung sind geplant wie, der Einbau von neuen Spinden, eine neue Absauganlage und Drucklufterhaltung usw.

4. Ausblick in die Zukunft

Zur Sicherung des Brandschutzes und der technischen Hilfeleistungen wünscht sich die FF einen weiteren Zulauf an jungen Kräften. Ein Eintritt in die Jugendgruppe ist ab dem 12. Lebensjahr möglich. In den Übungen und Wettbewerben werden die Jugendlichen an die aktive Wehr (ab dem 18. Lebensjahr) herangeführt. Aber natürlich ist der Eintritt in die Feuerwehr in jedem Alter möglich. .

Das Aufgaben- und Einsatzgebiet der örtlichen Feuerwehr wird nicht geringer, sondern eher noch größer. Im verstärkten Maße gehen die Einsätze über die Kreisgrenzen hinaus, wichtige Partner für Ebrach sind die Nachbarwehren aus Gerolzhofen, Rauhenebrach, Geiselwind und Oberschwarzach.  Gute Zusammenarbeit mit den landkreisinternen Nachbarwehren Burgwindheim, Burgebrach und Schlüsselfeld sind eine Selbstverständlichkeit.

Ebrach, 10.02.2016

Konrad Götz

1.Vorsitzender