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Stützpunktfeuerwehr Ebrach
stellt sich vor 1. Vorstellung der Gemeinde Ebrach Nicht unbedingt eine der ältesten Feuerwehren im
Landkreis Bamberg, aber mit stattlichen 144 Jahren, (Gründungsjahr
war 1872) zählt die Feuerwehr Ebrach doch zu den
wichtigen Stützpunktfeuerwehren im westlichen Landkreis. Die Gemeinden Ebrach
und Burgwindheim arbeiten unter der Verwaltungsgemeinschaft Ebrach zusammen. Das Gemeindegebiet Ebrach
umfasst 9 Ortschaften mit knapp 2.000 Einwohnern. Die Umgebung von Ebrach ist durch große Waldflächen geprägt, die einzelnen
Ortschaften liegen weit auseinander und sind durch die Berglage
oft nicht leicht und rasch zu erreichen. Der Kernort
Ebrach selbst ist ca. 35 km westlich von Bamberg
und liegt am westlichen Ende des Landkreises wie auch Oberfrankens. Nur
wenige Kilometer nach Süden, Westen oder Norden, und wir befinden uns in
anderen Regierungsbezirken, Mittel- und Unterfranken. Diese extreme Randlage
erwies sich bei Einsätzen der Feuerwehr in Vergangenheit immer wieder als
nachteilig bzw. recht problematisch. In letzter Zeit wurden aber schon
erhebliche Anstrengungen über Bezirksgrenzen hinweg getätigt, um diese
Nachteile auszugleichen und zu einer sinnvollen Zusammenarbeit mit den
Nachbarwehren zu finden. Der Brandschutz in der Gemeinde Ebrach wird durch die örtliche Stützpunktfeuerwehr mit
weiteren vier Ortsfeuerwehren, Großgressingen,
Buch, Großbirkach und Neudorf sicher
gestellt. Die besonderen Anforderungen des Brandschutzes in Ebrach liegen einmal in den bereits o.g. ausgedehnten
Waldflächen um Ebrach herum. Zum Glück handelt es
sich meist um Laub- bzw. Mischwald, so dass die Brandgefahr doch nicht ganz
so groß ist wie in ausgeprägten monotonen Nadelwaldflächen. Hier erwies sich
über Jahre hinweg der Einsatz eines großen Tanklöschfahrzeuges als sehr
vorteilhaft und nützlich. Dies zeigte sich auch in den Ortsteilen, die
aufgrund ihrer Berglage kaum über offene Gewässer
verfügen. Für die Erstbekämpfung und raschen Löscheinsatz erwies sich das
alte TLF mit seinen 2.400 l oft von unschätzbarem Wert. In Ebrach stellen die alte, überdimensionale Klosterkirche,
sowie riesige, zusammenhängende ehemalige Klosterbauten und die einstige
Klosteranlage, heute Justizvollzugsanstalt mit über 300 Insassen, vor fast
unlösbare Probleme. Aufgrund der Ausmaße der Anlage, der Höhe der Gebäude und
der schwierigen Zugänglichkeit (Sicherheitsbereich der JVA) ist die Feuerwehr
Ebrach im besonderen Maße auf die Zusammenarbeit
mit ihren Nachbarwehren angewiesen. Als weitere besonders gefährdete
Objekte sind das frühere Tanklager im Wald bei Eberau
anzusehen, ein größerer Holz verarbeitende Betrieb, die Firma Silenta, sowie eine Kunststoff verarbeitende Fabrik die
Firma Rigips im südlichen Gewerbegebiet. Außerdem die
Steigerwald-Realschule Ebrach mit gut 700 Schülern
und neu ab dem Jahre 2006 das Seniorenwohnheim Ebrach
mit ca. 50 Heimplätzen ebenfalls große Objekte die es gilt im Ernstfall
schnell und sicher von Schülern und Bewohnern zu evakuieren. Desweiteren wurde in den Jahren 2015/16 durch die Bayerische Staatsforsten der Baumwipfelpfad
Steigerwald am Radstein mit einer Gesamtlänge von
1.152 m und einer Turmhöhe von 41 m einschließlich
Gastronomie und Biergarten errichtet. Dieses Bauwerk stellt im Bedarfsfall
bei der Feuerwehr Ebrach
eine doch hohe Herausforderung dar. 2. Aus der Geschichte
der Feuerwehr Ebrach Großbrände in Ebrach 1910 fällt
einem durch Blitzschlag verursachten Großbrand die westliche Hälfte des
Bauernhofes (ehemalige
klösterliche Wirtschaftsanlagen) fast vollständig zum Opfer. 1930 Großfeuer zerstört
große Teile der Röckeleins Mühle an der Bamberger
Straße. 1948 Großbrand in der
Goldleistenfabrik Schaller & Sohn in der Würzburger Straße. 1978 Großbrand in der
Maschinenhalle der Firma Silenta. 1985 Hotel und
Gastwirtschaft Klosterbräu brennt völlig ab, nur
mit Mühe kann ein Übergreifen auf anhängende Gebäude und
ein völliges Abbrennen des Ortskern verhindert werden. Zu den
Anschaffungen: Nach Recherchen wurde
bereits 1889 eine Saug- und Druckspritze zu 1.000 mm aus der
Löschmaschinenfabrik Hermann in Schweinfurt angeschafft. Im gleichen Jahr kam
sie bereits in Untersteinach zum Einsatz. Nur ein
Jahr später ergänzte ein großes Wasserfass mit ca. 6 hl die Ausrüstung. 1945 nach
dem 2. Weltkrieg, kam die Gemeinde günstig in den Besitz einer modernen
Tragkraftspritze mit DKW-Motor. 1959 erfolgte dann die
Übergabe einer mit einem VW-Motor ausgestatteten Tragkraftspritze an die FF Ebrach. 1968 stieg die FF Ebrach durch Überlassung eines Tanklöschfahrzeuges des Landkreises
zur Stützpunktfeuerwehr auf. Damit verbunden war dann 1969/70 der
notwendige Neubau eines Feuerwehrgerätehauses. Gleichzeitig wurde der
Brandschutz in den entlegenen Orten im westlichen Steigerwald mit dem TLF
erheblich verbessert. Elf Jahre später ging das Fahrzeug in den Besitz der
Gemeinde über. In den 80er Jahren wurde auch die technische Hilfeleistung
verbessert und ein moderner Rettungssatz angeschafft. Der Einbau und
Transport erwies sich aber als schwierig, so dass im Zuge der Anpassung 1993 ein
LF8/6 angeschafft wurde und die FF eine weitere Aufwertung erfuhr. 3. Die
Freiwillige Feuerwehr Ebrach heute a)
Personal Die FF Ebrach
hat zur Zeit 36 aktive Mitglieder darunter 1 Frau
und eine Jugendgruppe mit 9 Mitgliedern im Dienst, wobei man bedenken muss,
dass sehr viele Aktive aufgrund ihrer Arbeitssituation (Studium, JVA,
ortsfremde Arbeitsstelle) tagsüber kaum zur Verfügung stehen, so dass die
Personaldecke äußerst knapp ist. Die Führung liegt derzeit in den Händen von
Kommandant Jürgen Gillich und seinem Stellvertreter
Holger Hillmann. Als ausgebildete Gruppenführer stehen dem Kommandanten zur
Seite: Markus Spörlein, Ralf Hofmann und Jürgen Günther. Die technische
Aufgaben und die Betreuung der Atemschutzgeräte liegt in den bewerten Händen
von Jürgen Günther und Patrick Metzner. Der Feuerwehrverein wird derzeit vom
1. Vorsitzenden Konrad Götz und seinen Stellvertreter Reiner Herbst
geführt. b)
Ausrüstung: Zur Bewältigung ihrer vielfältigen
Aufgaben, mit denen die Feuerwehren heutzutage konfrontiert werden, wurde in
den letzten Jahren stets Wert auf solide Ausbildung und stete
Verbesserung der Ausrüstung gelegt. Dazu wurden Jährlich Leistungsprüfungen im Bereich Wasser und THL
erfolgreich abgelegt und so den Kammeraden das Rüstzeug für ein sicheres
Handeln im Ernstfall gegeben. 1968
wurde vom Landkreis das TLF 16/24 der Gemeinde zur Verfügung gestellt, das
1979 in ihren Besitz überging und erst 2006 nach gut 38 Jahren ausgemustert
wurde. 1993 wurde ein LF8/6 erworben, dass erstmals mit Atemschutz und Rettungsschere
ausgerüstet ist. Nach und nach wurde auf eine moderne zeitgemäße
Schutzkleidung umgestellt. Die Anforderungen in den vergangenen
Jahren stiegen weiter, so dass der Markt Ebrach im
Jahre 2006 ein neues Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug HLF 20/16 mit ca.
240.000 € erwarb und in den Dienst der FFW Ebrach
gestellt hat. Es beinhaltet alle Gerätschaften, die für eine Brandbekämpfung
(2.400 ltr. Wassertank, fest eingebaute Kreisselpumpe) notwendig sind. Außerdem sind im neuen
Fahrzeug die notwendigen Geräte wie Spreizer,
Schere, Teleskopzylinder, Notstromagregat, Greifzug, Hebekissen usw. untergebracht, die für eine
große technische Hilfeleistung erforderlich sind. Als weitere Ergänzung zur der
feuerwehrtechnischen Ausrüstung hat der Markt Ebrach
im Jahre 2010 ein neues Mehrzweckfahrzeug zum Preis einschließlich der
vorgeschriebenen und notwendigen Beladung von
39.300,00 € angeschafft. Auch bei dieser Anschaffung hat sich der
Verein der FF Ebrach wiederum mit einen Zuschuss
von 5.000,00 € an den Aufwendungen beteiligt. Zusätzlich wurde im Jahre 2006
durch den Markt Ebrach eine
Wärmebildkamera mit Kosten von gut 14.000,00 € beschafft, wobei
die Feuerwehr Ebrach aus Vereinsmitteln eine Spende
von 5.000 € zum Erwerb mit finanziert hat. Diese Wärmebildkamera
eignet sich für den Brandeinsatz in großen Gebäuden, in denen sich noch
Personen und Verletzte befinden und auch zum Schutz der vorgehenden Trupps.
Sie leistet wertvolle Hilfe zur Orientierung bei der Suche nach Personen, da
sich das Wärmebild auch von Rauch und Dunkelheit nicht beeinträchtigen lässt,
d.h. ein Auffinden der Personen ist in kurzer Zeit möglich. Gleichzeitig
können versteckte Brandherde und gefährliches Feuer hinter Türen und Decken
rechtzeitig erkannt werden. Der Einsatz von Löschwasser wird dadurch auf ein
Minimum reduziert, was im Interesse eines jeden Gebäudeeigentümers liegen
sollte. Neben der ständigen Verbesserung
und auch Ersatzbeschaffung der technischen Ausrüstung hat der Markt Ebrach in den letzten Jahren auch sehr viel Geld in das
Feuerwehrgerätehaus mit 3 Stellplätzen investiert. So wurden z.B. das gesamte
Dach erneuert, 3 neue Rolltore eingebaut, der Vorplatz neu befestigt, die
Küche sowie die Möbel im Schulungsraum erneuert und die gesamten Fenster
ausgetauscht. Bei all diesen Maßnahmen hat sich auch der Verein der FF Ebrach immer wieder finanziell und auch mit
entsprechender Eigenleistung beteiligt. Weitere Anschaffung sind geplant wie,
der Einbau von neuen Spinden, eine neue Absauganlage und Drucklufterhaltung
usw. 4.
Ausblick in die Zukunft Zur Sicherung des Brandschutzes
und der technischen Hilfeleistungen wünscht sich die FF einen weiteren Zulauf
an jungen Kräften. Ein Eintritt in die Jugendgruppe ist ab dem 12. Lebensjahr
möglich. In den Übungen und Wettbewerben werden die Jugendlichen an die
aktive Wehr (ab dem 18. Lebensjahr) herangeführt. Aber natürlich ist der
Eintritt in die Feuerwehr in jedem Alter möglich. . Das Aufgaben- und Einsatzgebiet
der örtlichen Feuerwehr wird nicht geringer, sondern eher noch größer. Im
verstärkten Maße gehen die Einsätze über die Kreisgrenzen hinaus, wichtige
Partner für Ebrach sind die Nachbarwehren aus Gerolzhofen, Rauhenebrach,
Geiselwind und Oberschwarzach. Gute Zusammenarbeit mit den
landkreisinternen Nachbarwehren Burgwindheim, Burgebrach
und Schlüsselfeld sind eine Selbstverständlichkeit. Ebrach, 10.02.2016 Konrad Götz 1.Vorsitzender |
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